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Referenzzentrum für Spastik

Die intrathekale Applikation von speziellen antispastischen Medikamenten in den Rückenmarkskanal stellt ein seit Jahren bewährtes Therapiekonzept dar. Baclofen (ein synthetisch erzeugter Botenstoff des ZNS) wird hierbei in den intrathekalen Raum (Rückenmarkskanal) appliziert. Durch diese Anwendungsart für Baclofen wird die krankhaft erhöhte Muskelspannung auf effektive Weise heruntergesetzt. Häufig sind mit dieser Spastizität erhebliche Schmerzen verbunden, welche somit durch die Anwendung von intrathekalen Baclofen (ITB) deutlich gelindert werden können.
Darüber hinaus existiert bei manchen Rückenmarksverletzungen bzw. - erkrankungen eine Schmerzsymptomatik, die unabhängig von der Spastizität auftritt und deren letzte Ursache bis heute nicht völlig geklärt ist. Auch diese spezielle Art von Schmerzen kann durch die intrathekale Verabreichung von im ZNS wirksamen Medikamenten wie Morphinderivate oder Clonidin gut und nebenwirkungsarm bekämpft werden. Meist werden diese Medikamente zusammen mit Baclofen über die zur Behandlung der Spastizität verwendeten Systeme (Pumpe + Katheter) in den intrathekalen Raum abgegeben.
​Dieselben Substanzen wirken oral oder intravenös verabreicht nur unzulänglich und würden in Dosen, die eine Schmerzbefreiung ermöglichen, zu unzumutbaren Nebenwirkungen führen.