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Schwerpunkte

Neurologische Erkrankungen, insbesondere Schlaganfall und Schädel-Hirn-Trauma, stellen die häufigste Ursache für eine bleibende Behinderung im Erwachsenenalter dar. Die Akutversorgung und Frühmobilisation und -rehabilitation stellen wesentliche Faktoren im modernen Management dieser Erkrankungen dar.

Die Prognose dieser Erkrankungen konnte in den letzten Jahren durch eine Spezialisierung der Akuttherapie und Rehabilitation wesentlich verbessert werden.

Im Managementkonzept dieser Erkrankungen, stellt neben der Akuttherapie, die subakute Behandlung und  das frühe und intensivierte multimodale Rehabilitationskonzept einen wesentlichen Faktor dar.

Frührehabilitation
In der Frührehabilitation (sogenannte "Phase B") kommen im Phasenmodell der Rehabilitation bei verschiedensten neurologischen Funktionsstörungen spezielle Therapieformen zur Anwendung, wobei der Wirksamkeitsnachweis dieser Therapien in Form ausreichend großer randomisierter Studien (RTD) gegeben ist.

Ziel ist eine Verbesserung der Bewusstseinsstörungen bzw. schwerer Vigilanzstörungen. Dies ist die Voraussetzung für eine Rehabilitationsfähigkeit des Patienten. Es werden zum einen afferente Stimulationen durch frühzeitige Vertikalisierung und vestibuläre Reizungen durchgeführt, zum anderen stellt die pharmakologische Stimulierung einen wesentlichen Teil des Therapiekonzeptes dar. In großen multizentrischen Studien konnte nachgewiesen werden, dass in der Frührehabilitation immer schwerer betroffene intensivpflichtige Patienten versorgt werden. Durch optimale Therapien - insbesondere frühzeitige Vertikalisierung, Stimulation der Patienten, rasch anzustrebende Kanülenentwöhnung und Behandlung von Schluckfunktionsstörungen - konnte das Risiko für ein ungünstiges Outcome in Bezug auf die Selbstständigkeit und gesundheitsbezogene Lebensqualität der Betroffenen deutlich verringert werden.

Die Evaluierung und Therapie neurogener Dysphagien (Schluckstörungen) stellen insgesamt einen wesentlichen Aspekt der Frührehabilitation dar. Im interdisziplinären Dysphagiemanagement sind sowohl ärztliches Team, Logopädie und neurorehabilitativ geschultes Pflegeteam involviert.

Neurorehabilitation Phase C
Die weitere neurologische Rehabilitation wird durch die Schwere und Komplexität der neurologischen Funktionsausfälle bestimmt. Im Vordergrund stehen motorische Einschränkungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Sprach- und Sprechstörungen, apraktische Störungen sowie auch Neglektsymptomatik. Die Dauer und die Intensität der Neurorehabilitation ist ein Prädiktor für die funktionelle Verbesserung des Patienten, wobei die Therapieintensität mit dem Erfolg der Verbesserung korreliert.